In der hintersten Ecke des Val de Travers befindet sich das Guesthouse Jurabelle. Der Weg dorthin lohnt sich für alle, die die Abgeschiedenheit und die Natur lieben.
Über Jahre waren sie im fahrenden «Gästehaus» in ganz Europa unterwegs, sprich mit ihrem Car-Unternehmen, erst mit Car Rouge, dann mit Edelline. Nun leben Christoph Bührer und seine Frau Béatrice ihre Leidenschaft als Gastgeber ohne Räder aus – in ihrem hübschen Guesthouse Jurabelle in der hintersten Ecke des Val de Travers. Das ehemalige Bauernhaus steht im neuenburgischen La Côte-aux-Fées auf rund 1000 Metern über Meer an der Grenze zu Frankreich.
Ein stattliches und typisches Jura-Haus: Jurabelle (Bild: Silvia Schaub).
Mit Feen hat der Ort nichts am Hut, auch wenn die Gegend – gerne auch «little Scandinavia» genannt – so zauberhaft aussieht. Vielmehr bedeutet der Name «Schafweide», weil es dort einst wohl viele davon gehabt haben muss. Heute lebt das Dorf mit knapp 400 Einwohnern immer noch von der Landwirtschaft – und von der Uhrenindustrie. Das Traditionsunternehmen Piaget, das heute zur Richemont Group gehört, liegt in Sichtdistanz. Auch im ehemaligen, 1847 erbauten Bauernhaus ging man einst zur Winterszeit dem Uhrhandwerk nach, wie die Fensterfront unter dem Dach bezeugt.
Schlafen unter dem Dach mit Kuhglocken-Gebimmel in den Ohren (Bild: Patrick Geissbühler).
Seit letztem Jahr gehen im Jurabelle Gäste aus allen Himmelsrichtungen ein und aus. Oft bleiben sie mehrere Nächte, bietet doch das Tal unzählige Wander- und Bikemöglichkeiten, etwa auf den Chasseron oder zum Creux du Van, im Winter liegen Skipisten und Langlauf-Loipen direkt vor der Haustür. Das Jurabelle ist mehr als ein Guesthouse, eher ein Boutique-Hotel, das von Béatrice Bührer mit viel Charme und Enthusiasmus geführt wird. Bührers Vorbesitzer hatten das Gebäude aufwendig ausgebaut, «nun haben wir ihm eine Seele eingehaucht», sagt Christoph Bührer stolz. Die acht Zimmer (und eine 3-Zimmer-Ferienwohnung) sind in einem stilvollen Mix aus Alt und Modern ausgebaut und schlicht eingerichtet. Die Holzwände wurden weiss bemalt, die Balken und Türen aber in ihrer ursprünglichen Optik belassen. Betten und sonstige Möblierung sind neu und komfortabel. Es hat alles, was man braucht, aber nichts, was unnötig herumsteht.
Die grosszügige Lounge mit Cheminée (Bild: Patrick Geissbühler).
Wer sich nicht im Zimmer aufhalten will, findet eine grosszügige Lounge mit Cheminée oder eine Lese-Nische mit Büchern auf einer kleinen Empore. Gefrühstückt wird in der Cafeteria – selbstverständlich mit lokalen Produkten aus dem Dorf. Und zur Entspannung lädt zudem eine grosszügig angelegte Gartenlandschaft mit geschwungenen Wegen und lauschigen Sitzplätzchen mit Feuerschalen unter mächtigen Ulmen-, Kastanien- und Ahorn-Bäumen ein. Wenn dann abends nicht nur die Sterne am Himmel leuchten, sondern auch die Lämpchen auf dem Vorplatz, fühlt man sich tatsächlich wie im Feenland.
Anreise
Ins Val de Travers gelangt man via Biel oder Yverdon, auch bequem bis vor die Haustür mit dem öffentlichen Verkehr.
Übernachten
Jurabelle, La Côte-aux-Fées NE, DZ mit Frühstück ab Fr. 120.-, Tel. 032 536 13 57, www.jurabelle.ch
Ausflüge
La Maison d'Absinthe in Môtiers, Mines des asphaltes in La Presta, Creux du Van bei Noiraigue, Areuse-Schlucht von Noiraigue nach Boudry. www.j3l.ch